Über eine Million Euro EXIST-Förderung für vier LUH-Startups

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Über eine Million Euro EXIST-Förderung für vier LUH-Startups

Gleich vier Gündungsprojekte der Leibniz Universität Hannover konnten sich in den vergangenen Wochen erfolgreich um eine EXIST-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) bewerben. Wir gratulieren unseren Teams:

  • MIP, ein Spin-off aus dem Produktionstechnischen Zentrum der Leibniz Universität Hannover. Es startet mit rund 725.000 Euro EXIST-Förderung, um mit magnetischer Speichertechnik die Sicherheit vor Raubkopien deutlich zu erhöhen. Hintergrund ist: Dreiste Fälschungen sorgen bei Herstellern in der EU jährlich für Einnahmeausfälle von rund 60 Milliarden Euro, allein der deutsche Maschinenbau verliert durch Plagiate jährlich mehr als sieben Milliarden.
    Mathias Rechel, Piriya Taptimthong, Lev Savkun und Paul Fritsche haben mit ihrer Identifizierungsalternative für kleine Werkzeugaufnahmen die EXIST-Jury überzeugt. Seit dem 1. Oktober 2019 können die wissenschaftlichen Mitarbeiter für die nächsten 18 Monate – vorbehaltlich einer Zwischenevaluation nach neun Monaten – mithilfe der Fördermittel ihren Prototypen zur Marktreife entwickeln. Bisher werden am Markt größere Werkzeuge per Chip gekennzeichnet und damit identifizierbar. Kleinere Werkzeugaufnahmen sind für diese Lösung schlicht zu klein, die Aussparung für den Chip würde Stabilität und Rundlaufpräzision ruinieren. Die MIP-Lösung: Ein Magnetband, wie es auch auf Kreditkarten klebt.
  • High Performance Pellet Printing (HP3) vom Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen erhält ein Jahr lang ein Gründerstipendium von 141.600 Euro. Dipl.-Ingenieur Lukas Groß, M. Sc. Tristan Hocke und Fachwirt IHK Magnus Rehling wollen den 3D-Druck wirtschaftlich für die Anwendung in der Bauteilherstellung einsetzen und damit auch die Serienfertigung erleichtern. Die additive Fertigung über 3D-Druck bietet hohes Potenzial im Bereich der ressourceneffizienten Herstellung komplexer Bauteile, insbesondere bei teuren Werkstoffen und kleinen Losgrößen.
  • Die HAIP Solutions GmbH, eine Ausgründung des Instituts für Physische Geografie und Landschaftsökologie, erhält ein Jahr lang eine EXIST-Anschubfinanzierung von insgesamt 135.000 Euro für ihren unternehmerischen Ansatz, Pflanzenkrankheiten bereits vor Ausbruch auf dem Acker zu erkennen. Die Gründer Michel Reifenrath, Johannes Busch, Tobias Kreklow und Milan Rädicker haben eine automatisierte Technologie entwickelt, die mit speziellen Hyperspektralkameras und Drohnen die Pflanzengesundheit direkt auf dem Feld erfasst. Aus der Drohnenperspektive lassen sich Problemzonen früher und zuverlässiger erfassen als durch Stichproben am Feld. Damit können Landwirt*innen Dünger und Pflanzenschutzmittel präzise ausbringen, ihre Erträge sichern, Kosten optimieren und die Umweltbelastung reduzieren.
  • ROOCA, eine Ausgründung des Instituts für Mechatronische System der Leibniz Universität Hannover, will die Analyse technischer Fehler in produzierenden Unternehmen deutlich beschleunigen. Die Gründer Mochtar Soltani, Mahnaz Soltani und Ali Soltani erhalten über ein Jahr die EXIST-Fördersumme von 140.400 Euro. ROOCA entwickelt eine intelligente Wissensplattform zur Unterstützung und Beschleunigung der Analyse technischer Fehler, da diese bisher sehr zeit- und kostenaufwendig ist.  Gründe hierfür sind unter anderem das Fehlen eines effektiven Wissens- bzw. Erfahrungstransfers und zu geringe Ressourcen in Qualitäts- und Reklamationsabteilungen.

Durch die EXIST-Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen eines Gründerstipendiums oder zum Forschungstransfer werden innovative technologieorientierte Gründungsvorhaben und wissensbasierte Dienstleistungen gefördert.

Hier gehts zu den Artikeln auf den Homepages der Wirtschaftsförderung hannoverimpuls und der EXIST-Gründungsförderung.