EXIST-Gründerstipendien für QuizCo, Modum, Qonfee und Fenntec

Aktuelles
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EXIST-Gründerstipendien für QuizCo, Modum, Qonfee und Fenntec

Hannover, 13. Juni 2019: Bildung digitalisieren, Maßschuhe industriell
herstellen, Pestizide in der Landwirtschaft reduzieren und Feedback-Erfassung
im Gastgewerbe: Vier ganz unterschiedliche Geschäftsideen der Leibniz
Universität Hannover (LUH) haben in der aktuellen Ausschreibungsrunde
des EXIST-Gründerstipendiums den Zuschlag bekommen.

Maximilian Friedrich studiert Informatik an der Leibniz Universität Hannover.
Gemeinsam mit Jacob Cordts und Wiebke Barth hat er verstanden,
wie das Lernen von Morgen aussehen muss, damit niemand den Anschluss
verliert: Zusammen haben sie die Lernplattform QuizCo geschaffen, die
Bildung digitalisiert und neue Kommunikation zwischen Lehrenden und
Lernenden möglich macht. QuizCo ist eine Plattform mit mobiler Anwendung.
Sie bietet zunächst für die Fächer Deutsch und Englisch die Möglichkeit,
den eigenen Wissensstand zu kontrollieren, Lerninhalte mit Mitschüler*
innen zu teilen sowie Lehrer*innen eine Analyse über den Wissenstand
der Schüler*innen zur Verfügung zu stellen. Lerninhalte – angereichert
durch Videos, Bilder und Audiodateien – unterstützt durch spielerische Anwendungen
wie Quizformate, Wettkampfscenarios oder Ranglisten, fördern
die Motivation der Schüler*innen. Durch abrufbare Kontrollhilfen und
-hinweise wird sichergestellt, dass es zu richtigen Ergebnissen und zu einer
verlässlichen Selbstkontrolle der Schüler*innen kommt. Das Team
vom Forschungszentrum L3S der LUH erhält durch das EXIST-Gründerstipendium,
finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF), über ein Jahr hinweg
eine großzügige Förderung von 129.000 Euro in der Startphase seines Unternehmens.

Fenntec hat sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz von Pestiziden in der
Landwirtschaft zu reduzieren. Dafür haben sich zwei Maschinenbauer der
Leibniz Universität Hannover und ein Physiker der Georg-August-Universität
Göttingen zusammengetan und einen autonomen Roboter entwickelt,
der auf mechanische Weise effizient und umweltschonend Unkraut in
Dammkulturen bekämpft. Der Roboter erkennt über ein künstliches neuronales Netz Unkraut und entfernt dies mit seinem hochpräzisen mechanischen Werkzeug. Dr. rer. nat. Frank Stollmeier, Manuel Ufheil und Johannes Schulz haben gemeinsam mit Unterstützung vom Institut für Mechatronische Systeme und dem Mechatronik-Zentrum der LUH ihre Geschäftsidee entwickelt und erhalten über einen Förderzeitraum von einem Jahr eine EXIST-Förderung von 141.000 Euro.

Laut einer Studie des Deutschen Schuhinstituts tragen 82 Prozent der
Deutschen Schuhe, die ihnen nicht passen. Das Team von Modum will das
ändern und Maßschuhe außerhalb des Schuhgrößensystems industriell
herstellen. Hierbei vermessen Interessierte ihre Füße mit einer Smartphone-
App und gestalten selbstständig das Design der Schuhe unter Einsatz
eines Konfigurators. Diese werden anschließend vollautomatisiert
konstruiert und in Schuhfabriken in Südeuropa auf Basis eines individuellen
Leistens hergestellt. Milad Mafi und Philipp Jahn vom Institut für Produktentwicklung
und Gerätebau der LUH werden ein Jahr lang mit der Gesamtsumme
von 100.500 Euro mit der EXIST-Förderung unterstützt. Beide Teams, Fenntec und Modum, haben vorher das Accelerator-Programm vom Mechatronik-Zentrum Hannover durchlaufen.

Das vierte geförderte EXIST-Projekt Qonfee setzt auf Feedback-Erfassung
und Sentimentanalysen in Echtzeit für das Gastgewerbe. Die Lösung ist
über eine mobile App oder einen Web-Browser nutzbar. Gäste geben ihr
Feedback anonym oder optional auch namentlich über ihre Smartphones
mit einfacher Fließtexteingabe ab – ohne die App installieren zu müssen.
Das Feedback wird mit einer schlanken, innovativen und schnellen Sentimentenanalyse in Echtzeit ausgewertet, die innerhalb des EXIST-Förderjahres
entwickelt, trainiert und validiert wird. Die Ergebnisse sind nur von
ausgewählten Personen wie der Unternehmensleitung einsehbar und werden
grafisch veranschaulicht, sodass die Performance eines Unternehmens
schnell einsehbar ist, um die Servicequalität stetig zu verbessern. Aram
Blibousuian, Gabriele Sanciu und Michael Jensen vom Institut für Marketing
und Management erhalten über ein Jahr lang insgesamt eine EXISTFördersumme
von 135.000 Euro.

Alle vier Gründungsteams werden von starting business, dem
gemeinsamen Gründungsservice von Leibniz Universität Hannover und der
hannoverimpuls GmbH, betreut. starting business unterstützt Studierende
und Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen aller Fakultäten dabei, innovative
Ideen in tragfähige Geschäftsideen zu verwandeln. Durch das EXIST Gründerstipendium werden innovative technologieorientierte Gründungsvorhaben und wissensbasierte Dienstleistungen gefördert. Das Konzept des Gründungsservices ist erfolgreich: ca. 350 Projekte wurden 3 seit Start der Kooperation im Oktober 2015 betreut. Davon sind ca. 100 im Gründungsprozess. Das überzeugte auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Im Rahmen der Konzeptphase für EXIST V gibt es knapp 100.000 Euro Förderung für starting business. Damit werden die bereits betriebenen Gründungsförderungsaktivitäten weiter ausgeweitet.