EXIST-Gründerstipendium für Gründungsvorhaben ToolingSim

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EXIST-Gründerstipendium für Gründungsvorhaben ToolingSim

Die Ausgründung aus der Fakultät für Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover erhält ein Jahr lang eine Anschubfinanzierung von 142.400 Euro! Die Idee der neuartigen Simulationssoftware verspricht leistungsstarke Zerspanwerkzeuge und -prozesse in kürzester Zeit zu erschließen. Das Team aus Oliver Pape (oben links), Arne Mücke und Karolin Fricke hat sich zum Ziel gesetzt die Software noch dieses Jahr auf den Markt zu bringen.

Drehen, bohren, fräsen, schleifen: Jedes dritte in Deutschland hergestellte Präzisionswerkzeug ist ein sogenanntes „Zerspanwerkzeug“, mit dem Werkstücke in eine bestimmte geometrische Form gebracht werden –überschüssiges Material wird von Rohteilen mechanisch abgetrennt, es fallen Späne an. Komplexe Bauteile aus Werkstoffen wie Titan oder Stahl müssen in allen Branchen höchste Anforderungen erfüllen. Eine entsprechend wichtige Rolle kommt den dazu benötigten Zerspanwerkzeugen zu. Der Markt der Herstellung von Präzisionswerkzeugen wird nach Einschätzung des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im VDMA in diesem Jahr ein Umsatzvolumen von knapp zehn Milliarden Euro erreichen.

In der Produktion von Zerspanwerkzeugen sind häufig mehrere physische Prototypen der Werkzeuge erforderlich, um bestimmte Merkmale und Parameter wie Prozesskräfte und die erreichbare Produktivität zu ermitteln. Der Entwicklungsprozess ist dabei teuer und zeitaufwändig, das bestmögliche Werkzeug wird oftmals nicht bestimmt. Um den Entwicklungsprozess wesentlich zu beschleunigen und bessere Werkzeuge konstruieren zu können, entstand die Idee einer Simulationssoftware, die ohne physische Prototypen und zahlreiche manuelle Berechnungen auskommt. „Mit unserem Produkt wird es möglich sein, beispielsweise hochkomplizierte Fräswerkzeuggeometrien vollständig zu analysieren und das in wenigen Minuten“, beschreibt Oliver Pape die Vorteile des Simulationsansatzes. Durch das virtuelle Vorgehen können Konstrukteur*innen schnell die Leistung zahlreicher Konstruktionsalternativen prüfen – gesamte Prozesse können gezielt optimiert werden.

Nicht nur Werkzeughersteller, sondern auch Anwender*innen werden von der gezielten Optimierung der Produktionsprozesse mithilfe der Software, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll, profitieren. Vom Maschinenbau über die Automobilindustrie und Medizintechnik bis hin zur Luft- und Raumfahrt: Der Markt für die Simulationssoftware ist riesig.

Zerspanwerkzeug: Ein sogenannter Walzenstirnfräser und die resultierenden Vorteile durch die simulative Auslegung.

Während ihrer Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz Universität Hannover haben Oliver Pape und Arne Mücke die zugrundeliegenden wissenschaftlichen Methoden zur virtuellen Prozess- und Werkzeugauslegung in zahlreichen Projekten bereits gewinnbringend eingesetzt. „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Methoden nun in der Industrie erfolgreich zu etablieren, ist unser Anliegen“, beschreibt Arne Mücke die Motivation des Gründungsvorhabens. Vervollständigt wird das Team von Karolin Fricke.

Wie vielversprechend das Projekt des Gründungsteams ist, zeigt auch das Ergebnis unseres ersten starting business Ideenwettbewerbs, der ausgelobt wird, um wissenschaftliche Mitarbeiter*innen noch weiter zur Gründung zu motivieren: ToolingSim hat auch hier den ersten Platz und das Preisgeld von 1.500 Euro gewonnen. Weitere Infos dazu Öffnet externen Link in neuem Fensterhier. „Das Projekt ToolingSim ist ein großartiges Beispiel dafür, wie junge Wissenschaftler*innen sich in ihrer Promotion mit einem Problem auseinandersetzen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis überführen. Die Software hebt sich deutlich vom am Markt erhältlichen Lösungen ab und wird mittelfristig bei vielen Werkzeugherstellern Anwendung finden“, lobt unser Gründungsberater Tobias Meyer.

Für das Vorhaben erhält das Team das einjährige EXIST-Gründerstipendium von 142.400 Euro als Anschubfinanzierung aus dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), das durch den europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert wird. Damit setzt ToolingSim die Reihe der erfolgreichen Gründungsprojekte aus der LUH fort: „ToolingSim ist bereits das 26. Projekt, das sich mit uns seit Gründung des gemeinsamen Services vor fünf Jahren erfolgreich um eine Förderung vom Bundeswirtschaftsministerium bewerben konnte“, freut sich unser Projektleiter Tobias Quebe über die Förderzusage.

Kontakt ToolingSim:
Dr.-Ing. Arne Mücke
muecke@tetralytix.de

Quellen:
Hier gehts zu den Quellen des Artikels auf den Webseiten der Öffnet externen Link in neuem FensterWirtschaftsförderung hannoverimpuls und der Öffnet externen Link in neuem FensterLeibniz Universität Hannover sowie des Öffnet externen Link in neuem FensterInstituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der LUH.

Ihr seid als (ehemalige) Studierende oder wissenschaftliche Mitarbeiter der Leibniz Universität Hannover auch an Fördermöglichkeiten wie EXIST interessiert? Meldet euch bei uns unter Öffnet ein Fenster zum Versenden der E-Mailinfo@starting-business.de